Wie du die beste Stürmerrolle für deine Taktik findest

Im Football Manager gibt es acht verschiedene Stürmerrollen. Doch welche ist die richtige für deine Taktik? Welche Stürmertypen ergänzen sich und welche Rolle eignet sich als Einzelspitze? Diese und weitere Fragen klärt dieser Guide.

Im Guide „Spielerrollen sinnvoll kombinieren“ habe ich ausführlich beschrieben, worauf ich bei der Wahl meiner Spielerrollen im Football Manager grundsätzlich achte. Dort hatte ich die Mittelfeld-Rollen als Beispiel gewählt – hier geht es nun um die Offensive.

Auch hier gilt der Grundsatz:

Die beste Rolle ist diejenige, die in deine Taktik passt – auch wenn sie nicht die stärkste Rolle des Spielers ist.

1. Welche Stürmerrollen gibt es im Football Manager?

Um etwas Ordnung in die acht Stürmerrollen zu bringen, unterteile ich sie (wie Cleon) in drei Kategorien:

1. offensive Stürmerrollen
2. kreative Stürmerrollen
3. physische Stürmerrollen

Wichtig: Jede Stürmerrolle ist eine Stürmerrolle – auch ein kreativer Stürmer und selbst ein pressender Stürmer mit Verteidigen-Duty sucht im Football Manager den Abschluss und erzielt Tore, wenn es die Situation erlaubt.

Die drei Kategorien unterscheiden sich darin, wie sich die Rollen in den unterschiedlichen Phasen des Spiels verhalten sollen.

1.1 Offensive Stürmerrollen

Offensive Stürmer versuchen in erster Linie, die gegnerische Verteidigung durch geschicktes Freilaufen, Läufe in die Tiefe und ihren Zug zum Tor zu überwinden. In diese Kategorie fallen:

• Stoßstürmer
• Knipser
• Kompletter Stürmer

1.2 Kreative Stürmerrollen

Kreative Stürmer lassen sich gerne etwas fallen, beteiligen sich am Aufbauspiel und versuchen, ihre Mitspieler in Szene zu setzen. Das können ein Sturmpartner, Außenstürmer oder nachstoßende Mittelfeldspieler sein. Kreative Stürmer sind:

• Hängende Spitze
• Falsche Neun
• Trequartista

1.3 Physische Stürmerrollen

Physische Stürmer beschäftigen den Gegner durch ihre körperliche und mentale Durchsetzungsfähigkeit: eine gewaltige Sprunghöhe, einen unermüdlichen Einsatz im Pressing oder eine Statur, die durch nichts und niemanden ins Wanken zu bringen ist. Das sind:

• Zielspieler
• Pressender Stürmer

1.4 Unterschiede innerhalb der Kategorien

Die drei Kategorien (offensiv, kreativ, physisch) können dir helfen, aus den acht Spielerrollen eine Vorauswahl zu treffen. Die Rollen innerhalb einer Kategorie setzen dann wieder eigene Schwerpunkte:

• Während z.B. der Knipser als reiner Abschlussspieler auf Höhe der Abwehr oder direkt im Sechzehner auf Bälle lauert, weicht der Stoßstürmer je nach Situation auf die Flügel aus oder bietet sich etwas tiefer an – bringt also zusätzlich kreative Elemente mit.
• Ein Pressender Stürmer auf Verteidigen bearbeitet den gegnerischen Sechser – auf Angreifen entwickelt er jedoch ähnlich viel Zug zum Tor wie ein Stoßstürmer.
• Ein Kompletter Stürmer darf als Freirolle auf dem Feld tun, was er will, und bringt viel Kreativität mit – vor allem wenn er mit passenden Attributen und Spielereigenschaften ausgestattet ist.
• usw.

Da die Spielerrollen wohl das wichtigste taktische Element im Football Manager sind, solltest du dir nach und nach aneignen, wie sich jede Rolle verhält. Wenn du dir nicht ganz sicher bist, öffne einfach den Guide „Alle Spielerrollen im Porträt“ in einem separaten Tab, wenn du den FM spielst – nachschlagen ist erlaubt :-)

2. Wie eine Rolle funktioniert

2.1 Spielerrollen und Attribute

Jeder Spieler kann jede Rolle spielen – er wird sie nur gemäß seiner Attribute etwas anders interpretieren. Zwei Beispiele:

• Ein Pressender Stürmer, von dem keine kreativen Wunderdinge erwartet werden, kann trotzdem mit Pässen eine Abwehr auseinandernehmen, wenn seine Attribute das hergeben. Er wird es nur nicht bei jeder Gelegenheit versuchen (wie z.B. ein Trequartista), weil es die Rolle nicht von ihm verlangt.
• Ein Zielspieler ohne Sprunghöhe (in der die Körpergröße übrigens stets enthalten ist) kann schlecht die Lufthoheit für sich beanspruchen. Wenn man durch Teamanweisungen wie Pässe in die Tiefe und flache Flanken gegensteuert, kann man jedoch auch kleine, schnelle Zielspieler zum Laufen bringen.

In dem folgenden Video schaue ich auf fünf Attribute, die bei Stürmern etwas unterschätzt werden, aber unabhängig von der Rolle im Football Manager wichtig sind:

2.2 Spielerrollen und Taktik

Eine Spielerrolle ist letztlich ein Set aus Anweisungen und Aufgaben, die ein Spieler während der 90 Minuten auf dem Platz erledigen soll. Dementsprechend hängt die Wahl der Spielerrollen auch stark davon ab, welchen Fußball du auf dem Platz sehen willst.

Ein Zielspieler animiert seine Mitspieler dazu, lange Bälle auf ihn zu spielen – was ein tolles Mittel sein kann, um einen Abnehmer für Befreiungsschläge zu haben, der den Ball fest macht und die Defensive entlastet. Wer jedoch ein geduldiges Ballbesitzspiel aufziehen will, ist mit einem Spieler vom Typ „Falsche Neun“, der sich weiträumiger bewegt, Räume öffnet und das Mittelfeld unterstützt normalerweise besser bedient.

Das heißt nicht, dass man diese Elemente nicht miteinander kombinieren kann – man sollte es beim Erstellen einer Taktik jedoch im Hinterkopf behalten, ob die Spielerrolle passt.

3. Stürmerrollen kombinieren

Wie sieht das ganze konkret aus? In diesem Absatz zeige ich dir einige taktische Beispiele und begründe, warum ich welche Stürmerrolle wählen würde. Das heißt nicht, dass diese Rollen mit jedem Spieler und jeder Mannschaft funktionieren – und noch weniger, dass andere Rollen falsch wären. Das wichtigste Mittel zum Erfolg im Football Manager bleibt: Experimentieren und sich eigene Gedanken machen. Du darfst dich aber gerne inspirieren lassen :-)

3.1 Der Doppelsturm

Wenn du mit zwei Stürmern spielst, sollten sie unterschiedliche Aufgaben erfüllen – also unterschiedliche Bedrohungen für den Gegner darstellen. Eine Unterstützen-Duty bedeutet dabei nicht, dass der Spieler selbst keine Torgefahr entwickelt, sondern dass er aus einer tieferen Position startet und die „zweite Welle“ des Angriffs bildet. (Dasselbe gilt für Läufer aus dem Mittelfeld wie den ZMa oder Box-to-Box-Mittelfeldspieler.)

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Exkurs: Angriffswellen

Wenn dein Plan A vorsieht, deinen schnellen Stürmer mit Steilpässen hinter die Abwehr einzusetzen, wäre er die erste Welle.

Was passiert jedoch, wenn der direkte Weg zum Tor verstellt ist? Dann macht der Stürmer den Ball fest – und die zweite Welle rollt an: das kann der Sturmpartner mit Unterstützen-Duty sein, aber auch Außenstürmer oder zentrale Mittelfeldspieler auf Angreifen. Dein Stürmer legt den Ball auf sie ab und die Offensivkräfte versuchen nun, über Kombinationen den Gegner zu knacken.

Je länger die Angriffsphase dauert, desto mehr Spieler beteiligen sich: zunächst laufen Unterstützer wie Box-to-Box-Spieler nach vorne, irgendwann stehen aber auch dein zurückgezogener Spielmacher oder der verteidigende Außenverteidiger an der Grenze des gegnerischen Drittels, um als sichere Anspielstation zu dienen und Hereingaben oder Distanzschüsse zu probieren.

Je mehr Wellen du hast und je feiner sie aufeinander abgestimmt sind, desto erfolgsversprechender sind deine Angriffe.

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Klassische Sturmpaare

Damit zurück zum Doppelsturm. Hier gibt es klassische und bewährte Sturmpaare:

Großer Mann, kleiner Mann

z.B. Zielspieler (U) + Stoßstürmer (A)

Der Zielspieler soll die Bälle vorne festmachen und auf den durchstartenden Sturmpartner verlängern. Gleichzeitig weicht der Stoßstürmer immer mal wieder auf die Flügel aus, von wo aus er Flanken auf den großgewachsenen Zielspieler schlagen kann.

Spielender Stürmer und Vollstrecker

z.B. Hängende Spitze (U) + Knipser (A)

Die Hängende Spitze lässt sich etwas ins Mittelfeld zurückfallen und spielt von dort aus Steckpässe auf nachrückende Mittelfeldspieler und den Sturmpartner, der seinerseits zwei Verteidiger bindet. Gleichzeitig strahlt sie durch späte Läufe in den Strafraum selbst Torgefahr aus.

Spielmacher auf der Zehn?

Falls du auf der Zehn hinter dem Doppelsturm einen Spielmacher aufbietest, kannst du den kreativen Part vernachlässigen und z.B. zwei abschlussorientierte Neuner wählen:

• Knipser + Stoßstürmer
• Stoßstürmer + Pressender Stürmer (U/A)
• Hängende Spitze (A) + Knipser
• Kompletter Stürmer (U/A) + Stoßstürmer
• usw.

 

In unserem Football-Manager-Podcast, dem #WirStreamenFM-Talk, haben wir einmal eine ganze Episode dem Thema gewidmet:

Du findest den Podcast auch auf YouTube, Spotify, iTunes und überall, wo es Podcasts gibt.

3.2 Einzelspitze

Gerade bei einer Einzelspitze lohnt es sich im Spiel darauf zu achten, wie sich die gegnerische Defensive verhält:

• Agiert sie in einem tiefen Block, sind die Räume hinter der Abwehr dicht. Ein offensiver Stürmer wäre da verschenkt. Eine kreative Stürmerrolle, die sich fallen lässt, könnte hingegen einen Verteidiger mit sich ziehen und dadurch Lücken öffnen.
• Wenn der Gegner hoch verteidigt, könntest du hingegen mit einer offensiven Stürmerrolle (z.B. dem Stoßstürmer) den Raum hinter der Abwehr viel effizienter bespielen und zu einfachen Torchancen kommen.

Unabhängig davon entfällt bei Formationen mit nur einem Stürmer natürlich der Sturmpartner – und wird ersetzt durch die Wechselwirkungen mit den anderen Mitspielern:

… mit offensiven Außen (4-3-3)

Bei einem Kontersystem will man möglichst schnell hinter die gegnerische Kette kommen. Dementsprechend würde man hier eine offensive Stürmerrolle (Stoßstürmer, Knipser) wählen oder z.B. einen Pressenden Stürmer auf Angreifen. Den Zehnerraum würde man dann lauffreudigen Achtern (z.B. ZMa oder Box-to-Box) und inversen Außenstürmern/Flügelspielern überlassen.

In einer Ballbesitz-Taktik wäre der verwaiste Zehnerraum eher eine Aufgabe für den Stürmer – was für eine kreative Rolle (Hängende Spitze, Falsche Neun, Trequartista) oder den kompletten Stürmer sprechen würde. Liegt der Akzent mehr auf dem Gegenpressing, wäre auch ein Pressender Stürmer denkbar.

… mit Zehner (4-4-1-1)

Kombinationen aus Zehnern und Neunern gibt es viele – und die Aufgabenteilung ist ähnlich wie im Doppelsturm. Welche Kombination du spielen kannst, hängt hauptsächlich vom Spielermaterial ab.

Spielmacher & Vollstrecker

Der Klassiker: Der Zehner kreiert und der Neuner vollstreckt:

• Vorgeschobener Spielmacher (U/A) + Stoßstürmer/Knipser
• Trequartista + Pressender Stürmer (A)
• Enganche + Kompletter Stürmer (A)

Wandspieler & Falsche Zehn

Hierbei soll der Stürmer lange Bälle festmachen oder der Abwehr abluchsen, während der Zehner in die Tiefe startet und die hauptsächliche Torgefahr entwickeln soll.

Ideal für physische Stürmerrollen (Zielspieler, Pressender Stürmer) mit einem Läufer wie dem Schattenstürmer oder dem Offensiven Mittelfeldspieler (A) dahinter:

• Schattenstürmer + Zielspieler (U/A)
• Offensiver Mittelfeldspieler (A) + Pressender Stürmer (V/U)

Spielender Stürmer & Läufer

Die Umkehrung der ersten Kombination: Der kreative Kopf startet auf der Neun, während der Zehner mit Tiefenläufen aufs Tor zieht.

• Schattenstürmer + Falsche Neun
• Offensiver Mittelfeldspieler (A) + Hängende Spitze (U)
• Schattenstürmer + Trequartista

… mit offensiven Außen und Zehner (4-2-3-1)

Hier ist jede der oben genannten Kombinationen denkbar. Der Fokus sollte jedoch darauf liegen, den Zehnerraum nicht zu sehr zu überfrachten.

Wenn man einen offensiven Stürmer einsetzt, könnte man ihn von einem Flügelspieler und von einem kreativen Zehner füttern lassen und vom anderen Flügel einen inversen Außenstürmer als weitere Torgefahr einbinden.

Genauso denkbar wäre aber auch ein physischer Stürmer, der den Ball auf die vielen Mitspieler in seiner Nähe ablegt – oder eine Hängende Spitze auf Angreifen, die das Beste aus beiden Welten miteinander verbindet.

Fazit / tldr;

Wie bei den Mittelfeldrollen gilt im Football Manager auch im Sturm: Die Stürmerrollen sollte zu deiner Taktik passen – und sich mit den umliegenden Rollen ergänzen.

Wenn deine Stürmer dann trotz bester Chancen das Tor nicht treffen, findest du im Guide „Schluss mit der Chancenverschwendung!“ etliche Tipps.

Ich hoffe, dass dir dieser Guide ein paar Ideen für deine eigenen Taktiken mitgeben konnte und freue mich auf deine Fragen und Anmerkungen in den Kommentaren.

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