Alex Stewart im Interview: Moneyball meets FM

Es gibt richtig viele gute Football Manager-Blogs da draußen – die meisten in englischer Sprache. In dieser 14-tägigen Serie möchte ich euch einige dieser FM-Schreiber vorstellen, indem ich sie selbst zu Wort kommen lasse.

Wenn ein Thema in der letzten Zeit die FM-Community beschäftigt hat, dann war das zweifelsohne Moneyball. Schuld daran ist mein heutiger Interviewpartner, der mit seiner Serie für The Set Pieces den Stein ins Rollen gebracht hat: Alex Stewart.

 

Hi Alex, bitte stelle dich und deinen Blog doch kurz vor:

Ich bin Alex Stewart, ein freier Journalist und Autor. Ich schreibe Buch-, Film- und Theaterbesprechungen für The Set Pieces. Für diese habe ich auch die Serie Football Manager meets Moneyball geschrieben. Ansonsten schreibe ich auch für viele andere Magazine und Seiten. Für die BBC Website habe ich auch am Transfer Deadline Day eine FM-Perspektive zu deren Berichterstattung beigesteuert.

 

Wann hast du mit dem Football Manager angefangen?

Das war 1995/96 im Internat. Ein Freund hat mir das Spiel gezeigt und ich war sofort gefangen. Ich habe wörtlich ganze Wochenenden vor dem Bildschirm verbracht und nur Pausen eingelegt, um Kaffee zu machen oder zu rauchen. Viel hat sich nicht geändert. Ich habe in Neapel eine Mannschaft mit Sergey Nikiforenko vorne drin aufgebaut, die alles gewonnen hat. Es war ein Traum.

 

Zeit anzugeben: Was war dein außergewöhnlichster Erfolg im FM?

Ich denke, der Champions League-Sieg mit Bristol City in dem Spielstand für The Set Pieces war ziemlich verblüffend. Ich hatte sehr geringe Transferausgaben und habe sie von der League 1 den ganzen Weg bis zur europäischen Spitze geführt – in nur neun Jahren. Außerdem habe ich dem Verein finanzielle Stabilität verliehen, das Ansehen gesteigert and einige herausragende Spieler verpflichtet. Das einzige, was mir verwehrt blieb, war der Titel in der Premier League, da die Serie nur auf zehn Jahre angelegt war. Das verfolgt mich immer noch!

San Marino Challenge FM15

Bei der San Marino-Challenge müssen Land und Klub gleichermaßen nach oben geführt werden.

 

Welchen Aspekt des Spiels magst du am meisten?

Meine Art zu spielen kann man wohl als Sportdirektor bezeichnen. Auch wenn ich Spieltag und Taktik mag, bin ich diesbezüglich nicht so veriert wie andere Spieler (auch wenn ich mich nicht schlecht schlage). Für mich liegt der Spaß im Scouting, im Ausgleich der Finanzen und im Wachstum eines Klubs. Ich setze mir auch gerne Herausforderungen oder nehme sie aus den Foren – wie die San Marino-Challenge, die Pentagon-Challenge oder meine Moneyball-Idee, die – wie ich weiß – schon einige Anhänger in der Szene hat. In der Tat war es eins der interessanten Dinge zu sehen, wie viele Leute bereits Varianten dieser Herangehensweise gespielt haben. Das sollte mich wohl nicht überraschen, wenn man bedenkt, wie einfallsreich die FM-Community ist.

 

Was ist dein Lieblingsattribut und warum?

Nennt mich altmodisch, aber das ist Teamwork. Selbst ein grottiges Team, das zusammen an einem Strang zieht, kann sich überraschend gut schlagen, während mich Spieler, die unbeteiligt herumschlurfen, richtig auf die Palme bringen. Ich versuche immer Spieler zu verpflichten, die unabhängig von der Position hohe Werte in Teamwork und Einsatzfreude mitbringen.

 

Was war das Inspirierendste, das Du in letzter Zeit über den FM gelesen oder gesehen hast?

Die große Zahl an Reaktionen zu meiner Moneyball-Serie hat mich umgehauen. Ich hatte das Glück, Artikel von Chris Turner (Welling United) und Chris Darwen (Statistikbasierte Spielersuche) auf meinem Blog putnielsingoal.com zu veröffentlichen, außerdem gab es eine großartige Serie über Moneyball im CM01/02 von Luke Davies (@starchildluke), der einige interessante Dinge gemacht hat. Ich liebe es zu sehen, wie meine Grundidee sich ausbreitet, verändert wird und in manchen Dingen von anderen Schreibern übertroffen wird.

 

Wie du vielleicht weißt (oder auch nicht), darf der Football Manager in Deutschland weder verkauft noch beworben werden. Dennoch wächst die Community hier stetig, was uns zu einer Nation von FM-Anfängern macht (auch wenn es ein paar Veteranen gibt). Hast du einen Rat für jemanden, der komplett neu im Football Manager ist?

Mach dich mit dem Spielstart vertraut. Damit meine ich Training, Mitarbeiter und Scoutingnetzwerk. Ein paar Stunden am Anfang eines Spielstands, in denen man seine Trainingspläne, Scoutanweisungen richtig einstellt, die Assistentstrainer und Einrichtungen verbessert etc., können sich langfristig richtig positiv auswirken.
Außerdem gib nicht einfach Geld für Spieler aus, die du kennst. Es ist viel interessanter und lohnenswerter die Juwelen selbst zu finden. Ich habe über die echte Fußballwelt mehr durch den FM gelernt als durch alles andere – einfach indem ich mich durch viele Spieler, viele Länder geklickt habe und Dinge entdeckt habe.

 

Hier ist die Bonus-Frage von Lee, der dich nominiert hat: Welches Feature würdest du gerne im Football Manager 2016 sehen?

Weniger ein Feature als vielmehr eine Änderung: Ich würde mich freuen, wenn Spieler besser auf meine Bemühungen reagieren würde, ihre Probleme zu lösen. Manchmal ist ein Spieler sauer, dass ich ihn nicht verkauft habe, obwohl ein Transfer vereinbart wurde – der Spieler scheint das aber außerhalb des Transferfensters nicht zu merken. Oder verletzte Spieler, die wegen mangelnder Einsätze sauer werden. Ich denke, einige Bugs wurden schon ausgemerzt, aber Kadermoral und -management könnten immer noch zugänglicher sein.

 

Nun darfst du den Staffelstab weiterreichen: Welchen FM-Schreiber soll ich für den nächsten Teil der Serie interviewen? Und gibt es eine Frage, die Du ihm stellen möchtest?

Chris Darwen (@comeontheoviedo) – meine Frage ist, wie sich sein Blick auf das Spiel durch das Schreiben von FM-Fiktion verändert hat.

 

Danke für deine Zeit – und buona fortuna in San Marino :)

 

Alex Stewart bloggt auf Put Niels in Goal und twittert unter @AFHStewart.

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