Mit Ball, ohne Ball: So funktionieren Spielerrollen im FM26
Mit dem Football Manager 26 hat Entwickler Sports Interactive nicht nur 32 (!) neue Spielerrollen in das Spiel eingeführt – sondern gibt uns auch die Möglichkeit, Spielern zwei Rollen zuzuweisen: eine für den eigenen Ballbesitz und eine ohne Ball. Doch wie genau funktioniert das neue Konzept tatsächlich? Das schauen wir uns im Folgenden an.
Das ist neu im FM26
Zuallererst: Die Aufgaben (Dutys) sind Geschichte. Du kannst also nicht länger festlegen, ob dein Zentraler Mittelfeldspieler auf Angreifen, Unterstützen oder Verteidigen agiert.
Stattdessen gibst du jedem Spieler zwei Rollen vor – für die Offensive (wenn deine Mannschaft den Ball hat) und für die Defensive (wenn der Gegner ihn hat). Welche Rollen zur Auswahl stehen, hängt von seiner Position ab – die mit und gegen den Ball auch eine andere sein kann:
Die jeweilige Rolle bestimmt, welche Aufgabe der Spieler in der jeweiligen Spielphase im Mannschaftsverbund wahrnimmt. Das hat zwei Vorteile: Das neue System ist flexibler als das alte; und es ist einfacher.
Warum? Lass mich das erklären:
Einfacher verständlich
Auch wenn Sports Interactive im FM26 ganze 32 neue Spielerrollen einführt – die Gesamtzahl der Optionen reduziert sich. Statt wie bisher 91 Rollen-Duty-Kombinationen gibt es jetzt 68 Spielerrollen. Dafür lassen sich durch die beiden Spielphasen eben eigene Kombinationen bilden.
Der zweite Pluspunkt: Die neuen Rollen sind deutlich einfacher zu verstehen.
Die neuen Namen und Rollen sind unromantischer als Regista, Carrilero, Trequartista & Co. – aber selbsterklärend. Was den Aufrückenden (the artist formerly known as Libero) vom Absichernden Innenverteidiger unterscheidet, ist direkt klar.
Apropos Absichernder Innenverteidiger: Hier wurde die alte Rückendeckung-Duty in neuem Gewand hinübergerettet. Das scheint auch bei ein paar anderen Rollen durch.
Spielerrollen im FM26 kombinieren
„Neutrale“ Basis-Rollen bieten eine ausgewogene Option für beide Spielphasen. Dazu gehören u.a. Torwart, Innenverteidiger, zentraler Mittelfeldspieler oder Mittelstürmer. Hast du spezielle Vorstellungen, kannst du für defensive wie offensive Phase eine andere Rolle – und damit ein anderes Verhalten – anordnen.
Am Beispiel der Torhüter: Hier bildet die Rolle „Torwart“ den neutralen Startpunkt. Mit dem „Libero-Torwart“ (Defensive) und dem „Ballspielenden Torwart“ (Offensive) stehen für beide Spielphasen Rollen zur Verfügung, durch die dein letzter Mann aktiver am Spiel teilnimmt. Der Libero-Torwart verlässt seinen Kasten, um Bälle in die Tiefe abzulaufen; während er sich anschließend als „Ballspielender Torwart“ konstruktiv ins Aufbauspiel einbringt.
Der „Linientorhüter“ und der „Kompromisslose Torhüter“ bilden das andere Ende der Skala: Der Linientorhüter bleibt stets in seinem Kasten; der Kompromisslose Torhüter steht mit dem Ball auf Kriegsfuß und drischt ihn weg, sobald er einen Hauch von Gegnerdruck spürt.
Natürlich lässt sich das beliebig miteinander kombinieren: So kannst du den Linientorhüter mit dem Ballspielenden kombinieren oder den den Libero-Torwart mit dem kompromisslosen Torhüter.
Dieses Prinzip zieht sich durch alle Positionen. Bei den Feldspielern gibt es natürlich viel mehr Varianten – und Rollen, die bestimmte Funktionen oder Räume abdecken.

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Mehr Flexibilität
Nehmen wir einen Spieler wie Florian Wirtz oder Jamal Musiala – beide begnadete Fußballer, die jeder Defensivreihe Kopfzerbrechen bereiten. Wenn du ihre Angriffswucht im „alten“ Football Manager nutzen wolltest, hätte ihnen z.B. eine Rolle wie der Trequartista die maximale kreative Freiheit gewährt.
Allerdings spulen beide Spieler auch ein enormes Pensum gegen den Ball ab – was beim Trequartista nicht der Fall ist.
Im Football Manager 26 kannst du das Beste aus beiden Welten vereinen: Freigeist – so der neue Name des Trequartistas – in der Offensive, Mitarbeitender Zehner in der Defensive.
Dasselbe gilt für alle anderen Mannschaftsteile: Du willst, dass dein Sechser mit Ball das Spiel aus der Tiefe orchestriert? Gegen den Ball soll er aber sich zwischen die Innenverteidiger fallen lassen und eine Fünferkette bilden? Das ist jetzt möglich, ohne in einer der beiden Spielphasen Abstriche machen zu müssen.

Der Taktik-Visualisierer zeigt eine Vorschau dessen, wie sich die Spieler in unterschiedlichen Phasen verhalten.
Auch Umstellungen im laufenden Spiel werden facettenreicher. Du führst und willst weniger Risiko gehen. Nun kannst du festlegen, dass dein Achter in der Offensive nicht mehr so weit nach vorne geht – und dementsprechend bei Ballverlust nicht erst zurücklaufen muss. Oder, dass er in der defensiven Phase den Kontakt zur Abwehr hält, anstatt rauszurücken und zu pressen.
Die Anzahl an Möglichkeiten ist also um ein vielfaches größer – und gibt uns FM-Trainern die Möglichkeit, unser Team auf jede Phase des Spiels präzise einzustellen.
Das bleibt wie gewohnt
Eine Sache ändert sich im Football Manager 26 in Bezug auf die Spielerrollen nicht: Sie bleiben das Herzstück jeder Taktik – und der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die Spielerrollen sinnvoll miteinander zu kombinieren.
Wie bisher geht es nicht darum, jeden Spieler in seiner „besten“ Rolle aufzustellen – sondern darum, dass die Rollen sich gegenseitig ergänzen.
Ein Beispiel: Wenn dein Rechtsaußen als Umschaltspieler vorne bleiben soll, könnte dein Rechtsverteidiger leicht unter Druck geraten – insbesondere, wenn der Gegner mit zwei Außenspielern je Seite aufläuft oder die Zone überlädt. Daher wäre es ratsam, einen flügelabsichernden Sechser oder Achter aufzustellen, der diese Schwachstelle schützt. Sein Partner in der Zentrale sollte dann die Position halten – und nicht ebenfalls selbst unterwegs sein (z.B. als pressender Sechser).
Wie immer wird es Situationen und Teams geben, in denen auch extreme Kombinationen super funktionieren. Daher versuche das Spiel zu analysieren und auf den Spielverlauf sowie auf Stärken und Schwächen des Gegners zu reagieren.
Fazit/tldr;
- Im Football Manager 26 bekommt jeder Spieler zwei Spielerrollen zugewiesen: eine für die Defensive, eine für die Offensive
- Das neue System ist flexibler und einfacher als das alte:
- Flexibler, weil man z.B. kreative Freiheit mit Ball und harte Arbeit gegen den Ball in einem Spieler vereinen kann
- Einfacher, weil die Spielerrollen selbsterklärend(er) sind als bisher und die Gesamtzahl der Optionen reduziert wurde
- Weiterhin liegt der Schlüssel für taktischen Erfolg darin, die Spielerrollen passend zu kombinieren – für beide Phasen.
Falls du Fragen oder Anmerkungen hast, freue ich mich wie immer über deinen Kommentar – und über deinen Besuch auf dem FM.Z-Discord, wo dich eine FM-verrückte Community erwartet. Für mehr Football-Manager-Content folge uns gerne auf YouTube, Twitch, Twitter und Instagram. Wir sehen uns!


Die unterschiedlichen Rollen für mit und ohne Ball finde ich ebenfalls super.
Nur bei den AV vermisse ich die Duty. Damit mein AV weit genug vorne ist, wo ich ihn will, muss er ÄM werden, wofür er nicht geeignet ist. Wie siehst du das?
Ja, ich lasse meinen offensiven AV mit Ball dann auch gerne im Äußeren Mittelfeld spielen – vor allem, wenn ich ihn offensiv/invers haben will. Da muss man sich etwas umgewöhnen – Probleme wegen der Positionsfähigkeit hatte ich bislang nicht.
Viele Grüße
Tery