Vize-Weltmeister! Sven Goly & Tery Whenett beim FIFAe World Cup

Nach unserem zweiten Platz bei der FIFAe-Weltmeisterschaft ft. Football Manager in Liverpool, bat uns Passion4FM zum Gespräch. Das Interview findest du hier in deutscher Übersetzung – garniert mit einigen Bildern und Links zu erinnerungswürdigen Momenten des Events.

So lief die FM-Weltmeisterschaft

Eine Zusammenfassung der FM-Weltmeisterschaft aus deutscher Sicht findest du bei den Kollegen von Kicker eSport: Vorbericht | 1. Turniertag | 2. Turniertag | 3. Turniertag | Finale

In der Gruppenphase holten Sven Goly und Tery Whenett, das deutsche Trainerteam, die meisten Punkte aller vier Gruppen. Sie gewannen mit den Yokohama F. Marinos in allen drei Saisons die AFC Champions League sowie alle Wettbewerbe, in denen sie antraten – einschließlich der Klub-Weltmeisterschaft. In der letzten Saison blieben sie sogar komplett ungeschlagen, obwohl es bei der Klub-WM gegen Spitzenteams wie die Roma, Porto, Bayern, Chelsea und RB Leipzig ging.

Ihre großartige Bilanz hat mich aufhorchen lassen und sie für mich zu einem der Favoriten auf den Sieg der Weltmeisterschaft gemacht. Heute erfahrt ihr, wie die Teilnahme am FIFAe Football Manager World Cup für Team Deutschland war, was sie über ihre taktischen Entscheidungen denken und erhaltet einen Einblick in zwei der besten Football-Manager-Köpfe der Welt!

Das DFB-Team in Liverpool: Sven Goly und Tery Whenett

Das DFB-Team in Liverpool: Sven Goly und Tery Whenett | Foto: Gonzalo Arroyo, FIFA/FIFA via Getty Images

Wenn du das Turnier nachträglich anschauen willst, findest du alle Aufzeichnungen auf dem YouTube-Kanal von FIFAe (Live-Tab). Ich empfehle vor allem die Auslosung, die Pressekonferenzen und den offiziellen Broadcast zum letzten Gruppenspieltag und zum Finaltag. Außerdem findest du viele Impressionen in den Highlights meiner Instagram-Stories.

Das Interview mit den Vize-Weltmeistern

Passion4FM: Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Leistung, dass ihr es bis ins Finale des allerersten FIFAe World Cups featuring Football Manager geschafft habt. Wie fühlt es sich an, so nah dran zu sein? Erzählt uns, wie ihr das Ganze erlebt habt!

Sven: Vielen Dank! Es war eine großartige Veranstaltung. Wir haben uns in der Gruppenphase wie zu Hause gefühlt und es war genau die richtige Mischung aus Vorfreude und Aufregung für das Finale. Es ist natürlich enttäuschend, im Finale zu verlieren, aber wir spielen schon lange genug FM, um zu wissen, wie Fußball manchmal funktioniert.

Tery: Danke! Das Endergebnis sah deutlicher aus, als es war, und wir hätten nichts anders gemacht. Deshalb sind wir sehr stolz auf den zweiten Platz und darauf, dass wir bei der allerersten Football-Manager-Weltmeisterschaft eine so große Rolle gespielt haben. Das Turnier mit allem drum herum war die beste Erfahrung in meinem FM-Leben – ich habe so viele unglaubliche Leute kennengelernt (darunter auch Sven, den ich in Liverpool das erste Mal gesehen habe) und die Organisation war Weltklasse. Ich hoffe sehr, dass das zu einem festen Turnier im Kalenderjahr wird.

John Terry überreicht Sven die Silbermedaille

John Terry überreicht Sven die Silbermedaille | Foto: Alex Livesey, FIFA/FIFA via Getty Images

Jetzt fragen wir uns alle, wer seid ihr und wie lange spielt ihr schon Football Manager? Erzählt uns ein wenig über euch und eure Anfänge im FM.

Sven: Ich spiele den FM seit etwa 2010, als die 3D-Match-Engine eingeführt wurde. Ich habe nur sehr wenige Ausgaben übersprungen und ich glaube nicht, dass es ein Jahr gab, in dem ich nicht mindestens hundert Stunden FM gespielt habe. Im FM23 habe ich begonnen, an Online-Communities und Online-Karrieremodi teilzunehmen. Das Spiel online mit anderen Trainern zu spielen, hat dem FM für mich neues Leben eingehaucht. Da ich einen Hintergrund in Informatik, Datenanalyse und Datenwissenschaft habe, habe ich auch begonnen, mich mit der Datenkomponente des Fußballs und des FM zu beschäftigen, was sicher dazu beigetragen hat, besser zu werden.

Mehr über Sven und wie er den Football Manager spielt, erfährst du im Interview, das ich mit ihm vor der FM-Weltmeisterschaft geführt habe.

Tery: Mein erster Football Manager war die 2006er Version, die ich zufällig bei eBay gekauft habe. Von da an habe ich das Spiel regelmäßig gespielt und wurde Teil der sehr kleinen deutschen FM-Community. Da das Spiel in Deutschland weder verkauft noch beworben wurde, war das eine sehr kleine Nische.

Mit dem FM14 hatte ich zwei Freunde von mir zum Spiel gebracht. Sie hatten so viele Fragen, die ich nicht beantworten konnte, dass ich anfing, alles zu lesen, was ich zum FM in die Finger bekam. Infolgedessen habe ich 2015 dann FM.Zweierkette.de als Blog gestartet, um selbst neuen Leuten den Einstieg in das Spiel zu erleichtern. Als der FM19 schließlich in Deutschland veröffentlicht wurde, begann ich auf Twitch zu streamen, YouTube-Videos zu machen und baute den FMZweierkette-Discord auf, wodurch FM.Zweierkette zur zentralen Anlaufstelle für deutschen FM-Content und -Support wurde.

 

Während des Turniers hattet ihr verschiedene Rollen und Aufgaben bzw. Fachgebiete. Was hat euch rückblickend am meisten Spaß gemacht bei der FIFAe-Weltmeisterschaft?

Tery: Wir hatten eine klare Aufgabentrennung vereinbart: Sven war für den FM verantwortlich, ich für den Stream. Besonderes Spaß haben wir – aktiv und passiv – die Pressekonferenzen gemacht. Ich fand es toll, wie FIFAe den am wenigsten unterhaltsamen Teil des Football Managers zu einem der lustigsten des gesamten Turniers gemacht hat. Die Mischung aus Weltklasse-Gameplay und Unterhaltung bei der Weltmeisterschaft war etwas Besonderes. So konnten die Spieler ihre Persönlichkeit zeigen und Stories kreiren. Ich werde nie den südkoreanischen Assistenztrainer vergessen, der in Wales verschwunden ist, oder die PKs, die ich zusammen mit meinem belgischen Kollegen Michael besucht habe (lacht).

„Für mich wäre es befriedigender gewesen, das Turnier mit meiner eigenen Taktik zu gewinnen“

Ein wichtiger Teil des Football Managers ist die Taktik. Als einer der Finalisten sind wir neugierig, ob ihr eure Fußballphilosophie beschreiben könnt? Welchen taktischen Stil bevorzugt ihr oder verwendet ihr am liebsten in euren Football-Manager-Saves? Habt ihr eine Lieblingsformation, -spielerrolle oder -klombination, die ihr gerne verwendet?

Sven: Leider war die aktuelle Version des Spiels nie dafür gedacht, als MinMax-lastiges PVP-Spiel gespielt zu werden. Es ist praktisch unmöglich, bei solchen Veranstaltungen keinen hochintensiven Pressing-Fußball zu spielen, wenn man mithalten will.

Daher denke ich, dass die einzigen Taktiken, die wir in der Gruppenphase der Weltmeisterschaft gesehen haben, den Top-Taktiken von FM Arena sehr nahe kommen. Durch meine Experimente habe ich einen Ansatz gefunden, der mit diesen Viererketten-Formationen konkurrieren kann. Und zwar mit einem Libero, den die meisten nur schwer in ihre eigene Taktik integrieren können.

Das war die Taktik, die ich im Finale verwendet habe. Ich mache niemandem einen Vorwurf, wenn er eine leicht abgewandelte Version der „Hall of Fame“-Taktik verwendet (ich habe etwas Ähnliches in der Gruppenphase verwendet). Aber für mich wäre es viel befriedigender gewesen, das Turnier mit meiner eigenen Taktik zu gewinnen, als den Gedanken im Hinterkopf zu haben, dass ich nur gewonnen habe, weil ich das System von jemand anderem verwendet habe.

Tery: Ich persönlich probiere bei jedem Spielstand oder bei jedem Verein, den ich betreue, gerne verschiedene Taktiken aus. Ich bin ein großer Fan von Läufern aus der Tiefe, daher setze ich regelmäßig einen Segundo Volante oder ZMa ein.

Das Team hinter dem FIFAe World Cup

Weltklasse organisiert: Das Team hinter dem FIFAe World Cup | Foto: Alex Livesey, FIFA/FIFA via Getty Images

Sein Heimatland bei einem so großen Ereignis zu vertreten, ist eine große Sache. Habt ihr euch intensiv auf das Turnier vorbereitet? Wenn ja, worauf habt ihr euch in den Wochen vor dem Turnier konzentriert?

Sven: Der Schwerpunkt meiner Vorbereitung lag auf der Gruppenphase. Da ich mich bereits auf den nationalen Qualifier im Draft-Modus vorbereitet und ihn gewonnen hatte, war ich darauf bereits gut eingestellt.

Für die Gruppenphase ging es bei der Vorbereitung hauptsächlich darum, die Ligaregeln und -formate für jede mögliche Nation zu überprüfen. Außerdem musste ich sicherstellen, dass ich alle potenziellen Hebel in Bezug auf Trainingspläne, Spielertransfers und -verträge usw. verstehe. Schließlich musste ich zusehen, dass ich eine Saison in den vorgegebenen neun Stunden absolviert bekomme, obwohl in einigen Ländern wie Japan mehr als 70 Spiele pro Saison anstehen.

Die Final-Four-Teilnehmer mit John Terry und Jimmy Floid Hasselbaink

Die Final-Four-Teilnehmer mit den Ex-Chelsea-Stars Jimmy Floid Hasselbaink und John Terry

„Wir durften das tun, was wir am liebsten tun: Football Manager spielen.“

Bei der FIFAe-Weltmeisterschaft wart ihr in der Gruppenphase in Japan und habt dort alles gewonnen. Entsprechend seid ihr als leichter Favorit ins Finale gegangen. Wart ihr etwas zu selbstbewusst oder habt ihr vor dem Duell gegen ebenfalls beeindruckende Indonesier den Druck gespürt?

Sven: So ist das im Fußball manchmal. Ich glaube, wir hatten etwa doppelt so viele Ecken mit den besseren Varianten und den besseren Spielern in der Luft. Trotzdem hat Füllkrug drei Tore gegen uns gemacht und Luftduelle gegen vier Gegenspieler mit besseren Attributen gewonnen.

Wenn man dann noch zwei Tore aus unnötigen Fehlern und einen fantastischen Freistoß hinzufügt, kann man nicht mehr viel dagegen tun. Ich denke, jeder, der FM spielt, weiß, dass solche Spiele vorkommen. Nicht nur im FM, sondern auch im echten Fußball. Letztendlich ist es eine Frage der Statistik, man kann nur seine Chancen maximieren und dann auf das Beste hoffen.

Tery: Ich glaube nicht, dass wir zu selbstbewusst waren, wir waren nur so gut vorbereitet, wie es möglich war. Wie Sven sagt, man kann nur alles tun, um seine Chancen zu verbessern. Am Ende sind es aber immer noch Zentimeter und Millisekunden, die darüber entscheiden, ob der Ball den Pfosten trifft oder der Stürmer im Abseits steht. Die Anzahl der nicht anerkannten Tore im Finale war geradezu lächerlich – aber so ist der Fußball.

Auch der Druck war kein Thema. Wir haben uns den Einzug ins Finale verdient und waren – ich wiederhole mich – gut vorbereitet. Am Ende durften wir das tun, was wir am liebsten tun: Football Manager spielen. Alles um uns herum hat nicht wirklich eine Rolle gespielt, wie wir das Spiel angegangen sind.

Im Halbfinale gegen Südafrika lief alles nach Plan

Im Halbfinale gegen Südafrika lief alles nach Plan | Foto: Gonzalo Arroyo – FIFA/FIFA via Getty Images

„Wahrscheinlich dachten unsere Spieler, Füllkrug sei auf unserer Seite.“

Während Indonesien im Halbfinale gegen RDF Tactics aus England antrat, standet ihr Südafrika gegenüber. Eure offensive 3-4-2-1-Taktik sorgte für einen 4:0-Sieg im Hinspiel, im Rückspiel gab es ein Unentschieden … Hattet ihr das Gefühl, dass eure Taktik durchschaut worden war? Und habt ihr überlegt, das Finale anders anzugehen, da ihr es mit einem 4-2-3-1-System zu tun haben würdet, das im Mittelfeld zahlenmäßig überlegen ist?

Sven: In der aktuellen Version des Spiels gibt es im Grunde zwei praktikable Taktiken, um dem Optimum nahe zu kommen: das 4-2-3-1 und das 4-2-4, wie bei FM Arena zu sehen. Der einzige Grund, warum das von mir verwendete 3-4-3 überhaupt wettbewerbsfähig ist, liegt darin, dass Spieler mit hohen physischen Attributen in der Match Engine besser abschneiden. Und da es mehr Spieler mit diesen Attributen in den Rollen des Innenverteidigers und des Mittelstürmers gibt, ist dies die einzige Möglichkeit, mit den anderen beiden Ansätzen zu konkurrieren.

Das Rückspiel gegen Südafrika war ein Auswärtsspiel, bei dem zwei unserer wichtigsten Spieler (Raum und Dumfries) auf der Bank saßen. Trotzdem hatten wir über weite Strecken des Spiels das Heft in der Hand.

Im Finale kann ich mich an kein einziges Tor erinnern, das durch die Mitte entstanden wäre. Die gefährlichsten Momente ergaben sich aus Standards und missglückten Klärungsversuchen sowie aus individuellen Fehlern von Spielern, die den Ball versehentlich an Füllkrug weitergaben, weil sie wahrscheinlich dachten, er sei auf unserer Seite ;-)

Tery: Das 4:0 gegen Südafrika ist ein gutes Beispiel – wir haben diese Tore mit weniger als 1 xG erzielt. Südafrika hatte also unglaubliches Pech, so hoch zu verlieren – das Rückspiel war im Hinblick auf die Fähigkeiten des Teams viel realistischer.

Im Finale seid ihr gleich im Hinspiel durch ein 0:3 gegen Indonesien ins Hintertreffen geraten. Hattet ihr das Gefühl, dass ihr das Spiel noch drehen könntet?

Gab es einen taktischen Plan B, der dem soliden 4-2-3-1-System gefährlich werden konnte? Hattet ihr nicht das Gefühl, dass eure angreifenden Segundo Volantes eine Schwachstelle im defensiven Umschaltspiel sein würden?

Sven: Ich glaube, die Frage habe ich oben schon beantwortet. Ich habe Hunderte von Taktiken in Tausenden von Spielen getestet, um eine Taktik gegen die 4-2-3-1-Meta zu finden. Die Mannschaft wurde so zusammengestellt, dass ich in den letzten Wochen mindestens ein Dutzend Mal gegen genau dieselbe Taktik gespielt habe. In beiden Finalspielen haben die ersten beiden Schüsse Indonesiens den Weg ins Netz gefunden. Das ist Fußball.

Tery: Wir hätten eine Chance gehabt, wenn wir im Rückspiel früh in Führung gegangen wären. Nachdem dann aber Indonesien getroffen hatte, war das Spiel durch.

Verdienter Weltmeister: Indonesien mit Cheftrainer Ichsan Rahmat Taufiqund Budi Muhamad Manar Hidayat (Assistent)

Verdienter Weltmeister: Indonesien mit Cheftrainer Ichsan Rahmat Taufiqund Budi Muhamad Manar Hidayat (Assistent) | Foto: Alex Livesey, FIFA/FIFA via Getty Images

„Wenn ich eine zweite Chance bekäme, würde ich wahrscheinlich fast genau dasselbe tun.“

Was war die größte Herausforderung, die ihr beim FIFAe World Cup bewältigen musstet? Und zweitens: Gibt es etwas, das ihr jetzt, wo ihr den Ausgang des Turniers kennt, bereut? Wenn ihr eine zweite Chance hättet, würdet ihr etwas anders machen?

Sven: Ich glaube, der schwierigste Teil war, in der Gruppenphase die Ligaspielzeit auf die Schlüsselspieler zu verteilen. Im FM zählen aus irgendeinem Grund nur Ligaspiele für die Zufriedenheit. In Japan war die Liga von der ersten Saison an extrem einseitig, so dass unsere Starspieler im echten Leben lieber in den anderen Wettbewerben spielen würden. Aber im FM will immer noch jeder in jedem Ligaspiel in der Startelf stehen. Das führte zu einem sehr anstrengenden Mikromanagement der Spielzeiten in einem Wettbewerb, bei dem der Sieger schon vor Beginn der Saison feststand.

Wenn ich eine zweite Chance bekäme, würde ich wahrscheinlich fast genau dasselbe tun. Wir haben in der Gruppenphase alle möglichen Punkte geholt. Die Aufstellung war so gut wie in Stein gemeißelt, sobald ich entschieden hatte, nicht die Taktik von jemand anderem zu nutzen.

In Zukunft würde ich wahrscheinlich weniger in Ersatzspieler und mehr in die erste Mannschaft investieren. Aber wenn wir Pech mit gelben Karten oder Verletzungen gehabt hätten, würde ich wahrscheinlich das Gegenteil sagen. Alles in allem bin ich ziemlich zufrieden mit den Entscheidungen, die ich getroffen habe – und mit dem Ergebnis, auch wenn wir nicht alles gewonnen haben.

Tery: Die Tage waren extrem lang – und die Aufregung hat mich in den ersten Nächten wachgehalten. In der ersten Nacht habe ich überhaupt nicht geschlafen, in der zweiten Nacht waren es drei Stunden und danach etwa fünf. Das war also schon eine Herausforderung. Davon abgesehen: Ich bereue nichts und hätte auch nichts geändert.

SI-Chef Miles Jacobson zeigt sich im Interview mit Spencer Owen von der WM begeistert

„Surreal“: SI-Chef Miles Jacobson zeigt sich im Interview mit Spencer Owen von der WM begeistert | Foto: Alex Livesey, FIFA/FIFA via Getty Images

In der Endphase wurde vom Karrieremodus in den Draft-Modus gewechselt. Das indonesische Team sprach über die Vorteile eines großen Kaders und die Schwierigkeit für ihre Gegner, alle ihre besten Spieler auszuschalten. Nach welcher Art von Spielern habt ihr gesucht und warum?

Sven: Die Grundlage eines jeden guten Spielers im FM ist die Athletik. Ich haben einen eher mathematischen Ansatz verfolgt, bei dem ich für jede Rolle eine Punktzahl berechnet habe. So konnte ich grob beurteilen, wie nützlich der Spieler aufgrund seiner Attribute ist, und habe diese dann ins Verhältnis zu seinem Preis gesetzt.

Dann habe ich einen Kader mit der richtigen Mischung aus billigen Spielern und ein paar Stars geplant, bei dem ich für das investierte Geld Spieler mit Eigenschaften bekomme, die viel besser sind als die anderen Spieler derselben Preisklasse. Außerdem musste ich sicherstellen, dass die versteckten Attribute wie große Spiele, Konstanz und Druck der Aufgabe gewachsen waren. Und schließlich brauchte ich einen Plan A und einen Plan B für Standardsituationen.

„Wer hätte gedacht, dass Indonesien eine so große Community hat?“

Bei diesem Turnier habt ihr FM-Content-Creator aus der ganzen Welt getroffen. Habt ihr das Gefühl, dass ihr etwas Neues über den Football Manager gelernt habt, wenn ihr auf das Turnier zurückblickt?

Sven: Weniger über den FM, als vielmehr über unterschiedliche Perspektiven, wie man den Football Manager genießen kann, und welche Länder eine große FM-Spielerschaft besitzen. Wer hätte gedacht, dass Indonesien eine so große und lautstarke Community hat? Es war so viel los in den Chats und auf Twitter/X, es war großartig.

Tery: Direkt neben Sven zu sitzen, während er Football Manager spielt, war eine tolle Erfahrung. Ich habe auf jeden Fall einige Tipps und Tricks mitgenommen – aber wenn ich das Spiel so spielen müsste, würde ich morgen aufhören (lacht).

Außerdem war es ein Vergnügen, so viele Leute zu treffen, die dieselbe Leidenschaft für das Spiel teilen, sich mit ihnen zu unterhalten und neue Bekanntschaften zu schließen – sowie seinen auch außerhalb der deutschen FM-Community bekannt zu machen.

FM-Klassentreffen: WorkTheSpace, TomFM, Tery Whenett (FMZweierkette), Tanweer Ahmed Fakie, Enzo Bento (Südafrika) und Rowan van Leeuwen

FM-Klassentreffen: WorkTheSpace, TomFM, Tery Whenett (FMZweierkette), Tanweer Ahmed Fakie, Enzo Bento (Südafrika) und Rowan van Leeuwen | Foto: Alex Livesey, FIFA/FIFA via Getty Images

Wenn ihr zum Schluss noch einen Ratschlag für alle Football-Manager-Neulinge geben solltet, welche Tipps würden ihnen sofort helfen, ein besserer Trainer zu sein?

Sven: Versucht einfach, Spaß zu haben. Wirklich. Versucht nicht, Dinge nachzumachen, die ihr vielleicht bei der Weltmeisterschaft gesehen habt, denn einige davon zerstören wirklich die Immersion. Ich kann es nicht oft genug sagen: Es gibt zwei Skills im Football Manager – „Gut im Football Manager zu sein“ und „Gut darin zu sein, Spaß am Football Manager zu haben“. Letzteres muss man zuerst beherrschen, sonst ist Ersteres ziemlich sinnlos.

Tery: Mein Rat ist, Geduld mit dem Spiel zu haben und seine Karriere zu spielen – und nicht ein Vereinsprojekt. Die besten Geschichten passieren, nachdem man irgendwie gescheitert ist. Wer hätte gedacht, dass Leicester City und Claudio Ranieri einmal Premier-League-Geschichte schreiben würden?


Das Interview wurde von Espen (Passion4FM) geführt und wurde dort zuerst veröffentlicht. Vielen Dank für die Erlaubnis zur Übersetzung.

Für den DFB bei der ersten Football-Manager-WM: Sven Goly und Tery Whenett

Für den DFB bei der ersten Football-Manager-WM: Sven Goly und Tery Whenett | Foto: Gonzalo Arroyo, FIFA/FIFA via Getty Images

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert